Tilkin von Hillesheim
der Urvater aller Hillesheims ?

Teil 1 von 3


Am 1. Juni 1318 beurkundet Richarda, Herrin zu Reifferscheid, mit ihrem einzigen Sohn Johann, dass sie von den Brüdern Johann und Tilkin von Weseme und von Adolf von Wesebin 200 Mark Denare kölnischer und Hillesheimer gültiger Währung weniger 9 Mark erhalten habe, um ihre Hillesheimer Güter auszulösen, die den domicell (Junker) Philipp von Wildenburg verpfändet waren. Als Sicherheit werden diese Güter in Hillesheim - dessen Bürger oppidani genannt werden - nun den neuen Geldgebern verpfändet.

(entnommen aus: Die Hillesheimer Adelsfamilie von Hillesheim, Herbert Wagner, Hillesheim, Juni 1983)



Dieser Tilkin von Weseme (=Wesebin, Wasen, Wiesbaum bei Hillesheim), der in vielen Urkunden aus der Zeit nach 1318 bis 1356 als Tilkin von Hillesheim genannt wird, scheint die erste nachweisbare Person zu sein, die den Namen Hillesheim trägt. Tilkin folgte der Sitte, dass wohlhabende, einflussreiche Bürger den Namen des jeweiligen Wohnortes tragen. Inwieweit dieser Burgmann Tilkin von Hillesheim der Urvater aller Familien mit dem Namen "Hillesheim" ist, lässt sich nicht mit absoluter Sicherheit sagen. Genealogen haben versucht die Personen, die in den Urkunden vorkommen, zu ordnen und eine Stammtafel zu erstellen. In diesem Zusammenhang ist besonders das Buch "Die Hillesheimer Adelsfamilie von Hillesheim" von Herbert Wagner, erschienen Juni 1983 in Hillesheim, zu nennen.

Der Name seiner Ehefrau Meta (Metta, Mathilde) erscheint in einem Abschnitt der Eiflia Illustrata auf S.463 Band 1 Abt. 1. Hier versetzt Friedrich von Dollendorf und seine Gemahlin Kunigunde dem Markgrafen Wilhelm von Jülich für 1100 Cölnische Mark ihr Dorf Dalheim mit allem Zubehör mit Ausnahme der Mühle mit 7 Morgen Landes des Hauses Tilkins und der Meta von Hillesheim und ihren Lehnsmann Johann Jrinsun (den sie ja 1339 an Tilkin verkauft hatten).

Aufgrund der vorausgegangenen Forschung meint Wagner mit ziemlicher Sicherheit sagen zu können, daß die Trierer, Kölner, bergische und v. Merscheid gen. Hillesheim, sowie Merscheid-Hüllessem Linien von der Hillesheimer Familie "von Hillesheim" abstammen.

Eine Urkunde aus dem Jahre 1356 (Landeshauptarchiv Koblenz C/517) beschreibt wie sich dieser Tilkin von Hillesheim und seine Söhne sich mit den Bürgern der Stadt Hillesheim nach einem Krieg wiederversöhnen. Diese Streitigkeit, bei der es offenbar auch Tote und Verletzte gab, wurde unter Mithilfe des Trierer Erzbischofs Boemund beigelegt.


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